26.01.2011 |

Funktionärskonferenz

Hans-Jürgen Urban zu Gast

IG Metall macht gegen die Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Betrieben mobil

Frankenthal, 26. Januar 2011: Mit einem bundesweiten, betrieblichen Aktionstag am 24. Februar 2011 macht die IG Metall gegen Leiharbeit, Befristung und Niedriglöhne mobil. „Es ist Zeit für Gute Arbeit. Und das heißt für uns: Arbeit, die sicher und fair geregelt und Allen zugänglich ist“, sagte Hans-Jürgen Urban, Vorstandsmitglied der IG Metall. Mit diesem Aktionstag, so der Gewerkschafter am Mittwoch auf einer Konferenz der IG Metall in Frankenthal, solle erneut und unmissverständlich deutlich werden, dass die IG Metall nicht bereit sei, „wort- und tatenlos zuzusehen, wie immer mehr Menschen – trotz Boom und Exporterfolge – zu rechtlosen Niedriglöhnern degradiert werden. Das ist eine Skandal, dem muss Einhalt geboten werden.“ Gute Arbeitsbedingungen, sichere Arbeitsverhältnisse und faire Löhne seinen unverzichtbar.

Nach Angaben des Gewerkschafters setzten die Unternehmen auf Leiharbeit und befristete Beschäftigung. Bereits im Herbst letzten Jahres habe die Zahl der Leiharbeiter mit rund 1 Million Beschäftigten einen Höchststand erreicht. „Wenn das so weiter geht, dann sind die Abweichungen von einem geregelten Arbeitsverhältnis der Normalfall. Um das zu verhindern brauchen wir eine Neuordnung des Arbeitsmarktes. Ziel ist es, Prekarität und Armut für Beschäftigte und Arbeitslose zu vermeiden“, so Urban weiter.

Bausteine eines arbeitsmarktpolitischen Gesamtprogramms sind für Urban die Eindämmung und Regulierung der Leiharbeit durch den Grundsatz „Gleiche Arbeit – Gleiches Geld – Gleiche Rechte“, die Festschreibung eines gesetzlichen Mindestlohns und bedarfsgerechte und existenzsichernde Leistungen für Langzeitarbeitslose.

Nach Urbans Angaben engagiert sich die IG Metall nicht nur für eine Neuordnung des Arbeitsmarktes. Auch das Thema Rente mit 67 bleibe auf der Agenda der Gewerkschaft. „Wir brauchen Antworten für diejenigen Älteren, die nicht mehr können oder wollen. Statt einer starren Einheitsgrenze von 67 muss es flexible Ausstiegsoptionen geben, die den unterschiedlichen Bedingungen in den Betrieben angepasst sind.“ Die IG Metall werde mit Nachdruck für Konzepte eines flexiblen Übergangs werben.